mit Stella Louise Göke, Sopran; Giulio Alvise Caselli, Bariton; Shuri Tomita, Dozentin an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln am Flügel
…unter anderem mit Liedern von Richard Strauß
Mitläufer – fanatischer Nationalsozialist – genialer Komponist
Bild: picture alliance / AP Photo / Anonymous.
Das Fotodokument zeigt eine Mutter/Großmutter mit ihren vier Kindern/Enkelkindern, eines noch auf dem Arm, auf dem Weg in die Gaskammer. Ein Bild des Schreckens, das auch nach 80 Jahren zutiefst erschüttert und tief bewegt.
Bild, picture alliance / AP Photo: Frau und Kinder auf dem Weg ins KZ Auschwitz
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er ist als Jahrestag bezogen auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs.
Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 erklärt. Inzwischen wird der Gedenktag auch in vielen Staaten Europas begangen.(Quelle: Wikipedia)
Dieses Konzert widmet sich der Anziehungskraft die das nationalsozialistische Gedankengut auf Künstler und Intellektuelle auszuüben vermochte, die sich diesem Regime andienten und bereitwillig zur Verfügung stellten. Wir machen es uns zu einfach, wenn wir die AfD als „Alternative für Dumme“ bezeichnen. Klaus Mann hat in seinem Roman MEPHISTO am Beispiel von Gustav Gründgens gezeigt, wie
ein großartiger Schauspieler unter der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten Karriere machen konnte.
„Nach Klaus Mann ist Mephisto kein Schlüsselroman: „Es geht in diesem zeitkritischen Versuch überhaupt nicht um den Einzelfall, sondern um den Typ.“ Zur Frage, weshalb er Gründgens als Muster für die Figur des „Hendrik Höfgen“ gewählt hatte, schrieb er in seiner Autobiografie „Der Wendepunkt“: „Wie hatte man mit ihm gelebt, gearbeitet, diskutiert, gezecht, und nun zechte, spielte, diskutierte er mit den Mördern?“ (Quelle: Wikipedia)
Bild, Wikipedia: Richard Strauss in Garmisch, Standbild aus einer Filmaufnahme, 1945
Bild: stellalouisegoeke.com
Stella Louise Goeke absolvierte ihren Bachelor of Music im Fach klassischer Gesang als Jahrgangsbeste am ArtEZ Institute of the Arts (NL) und ihren Master of Arts in Artistic Research an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.
Vor ihrem Bachelorstudium stand sie bereits als Schauspielerin u.a. in Köln, zur Eröffnung der Theatersaison in Wien und beim berühmten „Kurt Weill Festival“ in Dessau auf der Bühne.
Stimmliche Flexiblilität und Liebe zu der Vielfalt der Musik zeichnen die junge Sängerin aus, die als klassische Sängerin im Bereich Oper/Lied/Oratorium und im Bereich des Musiktheater, sowie des Chansons auf vielen Bühnen in Europa zu hören ist.
Stella ist Preisträgerin des „Grand Prix Alliance Française“ des Concours de la Chanson 2015 in den Haag. Mit ihrem Chanson Quartett brachte Stella Anfang 2020 ihre erste CD „Bisous de Stella“ heraus.
Sie arbeitete als Solistin mit renommierten Orchestern zusammen. So sang sie im Sommer 2022 mit dem Ukrainischen Jugendsymphonieorchester ein berauschendes Festkonzert mit u.a. der Arie der Juliette „Ah! Je veux vivre“ und zeigte ihr komödiantisches Talent in Offenbachs Duett „Ich glaubte hier etwas zu fühlen“ aus der Oper ‚Orpheus in der Unterwelt‘.
2023 war sie als Solistin bei dem II. Internationalen Chor- und Orchestermusik Festival in Kassel engagiert und sang einen Liederzyklus und eine Messe (UA) mit dem Symphonischen Orchester Kiev.
Giulio Alvise Caselli wurde im norditalienischen Ferrara geboren, lernte zunächst Geige und schloss ein Studium der Germanistik und Sprachwissenschaft an den Universitäten Ferrara und Regensburg mit summa cum laude ab.
Seinen Gesangsunterricht erhielt er bei seiner Mutter, der Sopranistin Maria Gabriella Munari, sowie bei Wolfgang Brendel und Sylvia Greenberg an der Hochschule für Musik und Theater München.
Sein Bühnendebüt gab er als Figaro in Rossinis „Il Barbiere di Siviglia” am Theater Dortmund, wo er von 2006 bis 2008 Ensemblemitglied war. Von 2011 bis 2017 war er festes Ensemblemitglied am Theater Augsburg. Hier sang er u.a. den Grafen Almaviva in „Le Nozze di Figaro”, die Titelrolle in „Don Giovanni”, Dr. Falke in der „Fledermaus”. Besondere Beachtung fand dort seine Interpretation des Pelléas in Debussys „Pelléas et Mélisande”. Von 2018 bis 2022 gehörte er zum Ensemble des Staatstheaters Meiningen, wo er u.a. als Biterolf in „Tannhäuser” und Guglielmo in „Così fan tutte” auftrat.
2024 übernahm er die Partie des Astolfo in Vivaldis „Orlando Furioso” am Daegu Opera House in Südkorea.
Er arbeitete u.a. mit Peter Konwitschny, Doris Dörrie, Jan Philipp Gloger, Þorleifur Örn Arnarsson und sang unter der Leitung von Arthur Fagen, Dirk Kaftan, Roland Böer, Markus Poschner, Federico Maria Sardelli, Mirga Gražinytė-Tyla und Thomas Guggeis.
Gastengagements führten ihn u.a. an die Theater von Aachen, Freiburg, Wuppertal, Hagen, Würzburg, Salzburg, Modena, Riga (Lettland), ans Berliner Konzerthaus und an die Biennale Venedig.
Gegenwärtig ist Giulio Alvise Caselli als König Zack in Offenbachs „Reise zum Mond” am Theater Regensburg zu erleben.
Bild: Jean-Carl Keller
Bild: shuritomita.net
Shuri Tomita, geboren 1980 in Kagawa / Japan, hatte sie ihre erste Begegnung mit Klavier im Alter von drei Jahren. Sie absolvierte “Klavier“ an der Toho School of Music (Tokio / Japan) bei Prof. Yoshimi Tamaki und Naoyuki Inoue. Shuri Tomita hat bereits ihr Studium im Fach “Künstlerische Instrumentalausbildung“ an der Folkwang Hochschule Essen bei Prof. Michael Roll und im Fach “Master of Music” an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Vassily Lobanov abgeschlossen.
Sie erhielt zahlreiche Preise u. a. den Preis beim Klavier-Sonderpreis beim Folkwangpreis in Essen / Germany, 2. Preis beim “Internationalen Musik Wettbewerb“ in Osaka / Japan, 1. Preis beim Wettbewerb zum Musikförderpreis der Sparkasse Aachen und 1. Preis beim “International Debussy Wettbewerb“ in Salzburg 2012. Sie wurde Tourismus-Botschafterin der Stadt Takamatsu Japan im 2011, gewann die Kultur-Auszeichnung im Jahr 2012 Präfektur Kagawa und Kultur-Auszeichnung der Stadt Takamatsu im 2019.
In den letzten Jahren gab sie diverse Konzerte: mit “Seto Philharmonie” und mit dem “New York Symphonic Ensemble” sowie als Kammermusikerin mit u.a. Anton Straka (Konzertmeister der Wiener Philharmoniker), mit dem Tschechischen Streichtrio und verschiedenen Ländern. Seit 2006 organisiert sie “CROSSAir“ mit der Akkordeonistin Tomomi Ota eigene Konzertserien mit Solo und verschiedenen Kammermusikbesetzungen, und begann 2011 ihr eigenes Projekt “Piano Plus“ in ihrer Heimat Takamatsu.
Sie erhielt Klavierunterricht bei Prof. Dina Yoffe, Prof. Dmitri Bashkirov, Prof. Arnurf von Arnim und Anna Malikova, sowie Kammermusik-Unterrricht Prof. Young-Chang Cho, Prof. Andreas Reiner, Prof. Dirk Mommertz, Prof. Anthony Spiri und Prof. Mie Miki.
Zwischen 2010 und 2011 unterrichtete sie Korrepetition an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Seit 2012 ist Shuri Tomita als Dozentin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln tätig.